Mittwoch, 30. Januar 2008

Die beste Sprache

Man darf sich keine Illusionen machen: Nicht jede Sprache ist gleichwertig. (Ganz generell ist die Vorstellung, dass unterschiedliche Dinge grundsätzlich gleichwertig seien, etwas irr und wirr.)
Seien wir mal ehrlich: Viele Sprachen haben grosse Nachteile. Die typische amerikanischen Touristen wirken deshalb so dämlich, weil man sie überall versteht, nicht, weil wir im Urlaub weniger dämlich wären. Sprecher von asiatischen Sprachen wirken meist hypernervös; ebenfalls ein gravierender Nachteil. Inder wirken irgendwie immer niedlich, Schweizer ebenfalls; während Sprecher nordischer Sprachen leicht frostig wirken. Slavische Sprachen sind zu ähnlich, als dann man Leute richtig einordnen könnte, der pauschale Ost-Stempel ist eher ungünstig.
Dann gibt es sprachsystemische Probleme: Zu komplexe Features einer Sprache sind eher hinderlich, während die Absenz von Absonderlichkeiten zur Lahmheit einer Sprache beiträgt.
Dann gibt es noch die Alphabetisierungsproblematik: Lateinische Schrift ist für die Sprache der Wahl wohl ausgeschlossen; wie auch chinesische Schriftzeichen, die allenfalls zum Tattoo taugen (schon mal überlegt, ob wohl gewiefte Chinesen allen europäischen Tätowierern falsche Angaben gemacht haben, so dass alle, die das Zeichen für Glück, Freude oder Affenschwänze tragen, eigentlich was ganz anderes (Vorschläge in den Kommentaren, bitte...) auftätowiert bekommen haben?) Gut, back to topic:
Die Wahl fählt daher auf die arabische Schrift. Die ist hinreichend hübsch anzuschauen, einigermassen variabel (die Buchstaben verfliessen ineinander) und doch nicht von äußerster Kompliziertheit.
Die Sprache meiner Wahl ist dann Persisch, das hier dokumentiert ist:

Es gibt eine Reihe weiterer Gründe für diese Wahl, die ich nur antönen kann: Die herrliche Problematik, ob die Sprache nun Persisch oder Farsi heissen soll, darf, kann (sie heisst natürlich Persisch, sonst hätte ich das nicht geschrieben), die historische Wandelbarkeit der Sprache, die verschiedenen Einflüsse, ich käme gar nicht mehr aus dem Schwärmen, müsste ich alles auflisten.
(Eine mögliche Alternative wäre noch die Sprache, die diese Dame singt: )

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"J'ai envie d'écouter d'autrrrrres mots
Que ceux qu'on écrrrrit dans les jourrrrrnaux"

Französcisch ohne rollendes R ist einfach köstlich

. hat gesagt…

Argh, das letzte Video krieg ich nicht aus dem Kopf. Der Text, die Stimme, der Akzent, die Synthesizer-Musik..schrecklick >.<

Anonym hat gesagt…

Aber!!! Die Überlegenheit von Englisch lässt sich kurz und bündig anhand eines konkreten Beispiels aufführen: 'anserine', ein Begriff, welcher auf Deutsch nur mit 'gänseartig' zu übersetzen ist. Eine Sprache, in welcher eine Personenbezeichnung dieses Gehalts existiert, bzw. in welcher sich eine solche Bezeichnung entwickeln konnte, welche etymologisch nichts mit dem Wort 'Gans', bzw. 'Goose' zu tun hat, ist doch eindeutig allen anderen einen Schritt voraus! Offenbar scheint sich Gedachtes bzw. Gefühltes am entsprechendsten auf Englisch ausdrücken zu lassen. Es erlaubt also die effizienteste oder.. wahrst-mögliche Kommunikation. Und ich werte die schnelle Verbreitung und Nachhaltigkeit von Englisch (auch den Erfolg von englischsprachigen Kolonialmächten, welcher evtl. ja gerade wegen dieser Überlegenheit ganz im Kern überhaupt erst zustande kommen konnte) als Beleg dafür, dass keine andere Sprache existiert, welche hier konkurrieren könnte, ich also ausschliessen kann, dass es sich in einer mir unbekannten Sprache noch besser ausdrücken lässt und sie dies toppen kann.