Freitag, 29. Dezember 2006

Warum langfristig, wenns auch kurzfristig geht

Gestern gemerkt, dass die Ferienbuchung über Ebookers nicht geklappt hatte. Dann doch noch schnell was gebucht, easyjet und Hoteltipp von Kollegin, und so sieht das nun aus:

Donnerstag, 28. Dezember 2006

Paketlieferdienst DPD

Hier ein Mail von mir an diese Firma:

Sehr geehrte Damen und Herren

Ich habe bei Ihnen die Kontonummer 2163054.

Ich möchte Ihnen mitteilen (bitte leiten Sie das an die zuständige Stelle weiter), dass ich mit Ihren Dienstleistungen alles andere als zufrieden bin. Ich habe soeben eine Rechnung über 14.50 bezahlt. Diese Kosten sind bei der Zustellung eines Paketes entstanden. Zudem habe ich fünf mal mit Ihren Mitarbeitern telefoniert und so fast eine Stunde Arbeitszeit investiert, damit ich ein einziges Paket geliefert bekomme.

Folgende Beanstandungen habe ich zu machen:

1. Die abgegebenen Zettel waren kaum leserlich, zudem stimmten die Paketnummern nicht (auf jedem der drei bei mir angekommenen Zettel stand eine andere Nummer für das gleiche Paket).

2. Ihre Mitarbeiter waren unfreundlich und haben sich über andere Mitarbeiter beschwert.

3. Ihre Zustelloptionen sind für arbeitende Personen völlig ungeeignet. Selbst wenn ich zuhause bliebe, um das Paket in Empfang zu nehmen, könnten Sie mir nicht ein einigermassen beschränktes Zeitfenster anbieten, in dem ich das Paket erhalten würde.

4. Das Paket kam in beschädigtem Zustand an, die Packung war zerrissen und zerknautscht.

5. Wie kann es sein, dass ich als Kunde eine Gebühr bezahlen muss, nur weil ich zum Zeitpunkt, als sie das Paket abliefern wollten, nicht zuhause war?

6. Wie kann es sein, dass Ihre Mitarbeiter mir bei keinem der Gespräche etwas von den Kosten gesagt haben?

Ich bitte Sie um eine Stellungnahme.

Mit freundlichen Grüssen


(Hier noch die Antwort darauf:

Guten Tag Herr Wampfler

Es tut uns leid für die Unanehmlichkeiten die wir Ihnen berietet haben. Der Betrag von 14.50 ist die MWST, dies entscheidet der Absender, wem er den Betrag in Rechnung stellt.


Für alles weitere, bitten wir Sie mit Ihrem Absender in kontakt zu treten.


Freundliche Grüsse

M. Susnjar
)

Firefox benutzt "alte" Tabs

Seit Version 2.0 öffnet Firefox bei mir gewisse neue Seiten aus Links im zuletzt benutzten Tabs - wo oft noch Seiten sind, die ich gerade brauche.
Problem wurde mit Tab Mix Plus gelöst. Bei den Einstellungen Häkchen bei "Links->Links mit Zielangaben im aktiven Fenster öffnen" entfernen.

Ergänzung 8. Januar 2007: Das Problem ist noch immer nicht gelöst. Firefox soll ganz rechts einen ganz neuen Tab aufmachen, nicht irgendeinen alten nehmen.

Blade Runner - Essays im Internet

Es gibt hunderte von Seiten zu Blade Runner im Netz (ich verweise mal nur auf brmovie.com). Die entscheidende, auf der der Essay von Salim enthalten gewesen wäre, ist seit kurzem vom Netz. Hab den Essay mit google-Cache gesucht, er findet sich hier. (Die Funktion ist recht nett, es wär jedoch schön, man könnte die Links auf den entsprechenden Seiten verwenden, sofern die Seiten auch gecached sind.)
Werde hier ein paar Essays zusammenfassen:

RoyBoy - Character Analysis: Roy Batty. Zwei sehr klare, textnahe Interpretationen des Charakters von Roy, die in einer sehr breiten Verallgemeinerung mit anthropologischen Grundfragen in Beziehung gesetzt wird. Die zwei Interpretationen widersprechen und ergänzen sich - was sehr klar zeigt, wie differenziert BR die Rolle des Menschen in der Zeit der Biotechnologie behandelt. RoyBoy interpretiert den Mord an Tyrell und geht vor allem auf die Frage der Menschlichkeit von Roy Batty ein.
Die abschliessende Interpretation von RoyBoy zu Miltons Paradise Lost enthält viele wichtige Zitate, die Kommentare erhellen aber wenig.

Victor Gischler - Image Is Everything: Lacan's Mirror Stage and Blade Runner. Gischler zeigt die zentrale Stellung des Bildes in Blade Runner, das immer mit Identitätsbestätigung zu tun hat. Bilder sind Prothesen für diese Identitätsbestätigung. Der Essay ist durchwegs auf Lacan und seine Terminologie bezogen, aber man muss sich damit auskennen, um was davon zu haben.
Der Schluss des Essays bewertet interessanterweise das originale Ende als aufschlussreicher als dasjenige des Director's Cut - zudem einige wichtige Inputs zur Genderthematik in Blade Runner.

Hannah Kuhlmann - Finding the Cyborg. Ein Beitrag aus der Genderdebatte, der um Haraways Konzept des Cyborgs kreist. In BR seien nur Zhora und Pris Cyborgs, starke, unabhängige und sich nicht unterordnende Mensch-Maschinen, während Rachael, die als einzige überlebt, bereit ist, sich Deckards (und damit der männlichen) Sexualität unterzuordnen. Insofern werden die Gender-Aussagen des Filmes stark kritisiert, dazu werden auch Verweise auf andere Autoren beigezogen.

Philosophie-Spiele

Diese Spiele heute durchgespielt. Recht eigentlich unglaublich, wie verzwickt v.a. unsere Moralvorstellungen sind.
War der Ansicht, dass es keinen moralischen Einwand gegen Handlungen gebe, die niemanden ausser (ev.) dem Handelnden schaden. Bei einer der Testhandlungen war ich dann nicht mehr ganz konsequent, die Frage war, ob ein Bruder daran gehindert werden soll, mit seiner unfruchtbaren Schwester Sex zu haben, selbst wenn die das beide wollen.
(Zweiter Stolperstein war ein Gottestest, offenbar bin ich der Ansicht, bei der aktuellen Forschungslage sei es angebracht zu denken, Nessie gebe es nicht. Dennoch war ich der Meinung, für den Glauben, Gott gebe ist nicht, brauche es eine Art direkten Beleg.)
Ganz allgemein kann man wohl sagen, dass wir uns bei unseren moralischen Überzeugungen nicht selten inkonsequent verhalten, teilweise sogar völlig irrational. Schon recht einfache Situationen bringen uns dazu, Handlungen für nicht moralisch zu halten, die unseren Überzeugungen keinesfalls widersprechen.

Montag, 25. Dezember 2006

Uiuiui

So sehe ich aus, wenn ich nachdenke. Angestrengt.

Weihnachtsgeschenke 2

Ich hab noch mehr bekommen, und zwar:
Meerschweinchenliteratur (wie deckt man Esmeralda fachgerecht?):
Briefmarken (falls Briefpost doch noch mal gebraucht werden sollte):
Die Larousse Kochenzyklopädie (was ist ein Soufflé wirklich?):

Sonntag, 24. Dezember 2006

Weihnachtsbaum

Desperate times call for desperate measures - oder wie
man einen Weihnachtsbaum schmückt, wenn a) die Weihnachtsstimmung etwas surreal und b) kein Weihnachtsbaum vorhanden ist. So, nämlich:

Weihnachtsgeschenke

Das hab ich alles bekommen: I like!


2 nackte Frauen...
Transparente Post-It...
PingPong mobil...
Ein Glückspilz - bei dem auch die Richtung etwas Glückssache ist.

Samstag, 23. Dezember 2006

Elf myself

Bin nun auch eine Elfe, wie man hier sieht.

Und das wurde mir auch noch zugeschickt.

Hooray for that, anyway.


Spam hat neuerdings surreale Züge angenommen. Man könnte ihn fast schon als Kusnt bezeichnen. Er scheint auch völlig zweckfremd zu sein, denn wer mit so was Geld verdienen kann, bleibt mir ein Rätsel. Dies ist der Text zu diesem weihnachtlichen Bild namens Uranium:

Since I'm eBay obsessed, I decided to see if there are any healthy weight loss supplements for sale on eBay.
Forrester Research is THE place to look for research on the Web. Sewing machine prices seem to be all over the map and I am clueless about why one vintage machine is worth a great deal of money, while others are relatively inexpensive.
Also in Tech:Whatever happened to online etiquette? Because the waste gas has a far more powerful effect on global warming than carbon dioxide emissions, the foreign businesses must pay a premium far beyond the cost of the actual cleanup.
Grant for The New York TimesBut an increase in hurricanes could hurt vineyards like Paumanok. The same principle applies to roofs and terraces: more plants absorb more carbon dioxide.
Microbes need air to break down carbon, and by tilling, or digging, they are getting just that, and the result is CO2.
A new window will open with a dictionary definition or encyclopedia entry.
Online Auction Blog: Build A Niche Store.
The very nature of a forum is that it is a community, a source where people share. Wake, a research associate professor at the Climate Change Research Center at the University of New Hampshire, said that winter temperatures in the Northeast have increased an average of 4. The first two elements could have been improved by the producers if they'd avoided the ultra-safe approach.
What huge corporation has decided to go head to head with ClickBank?
Once the final four arrives, the million-dollar winner is not a huge shock, but differs considerably from my early-game expectations. Two years ago the war was waiting for me after school.
And remember, the use of too much chemical fertilizer overloads the soil with nitrogen, which gives off nitrous oxide, another greenhouse gas.
I was sent these breakthrough statistics from my autoresponder service earlier in the week, and I have been given permission to share them with you.
If the trees are blooming earlier and there is a cold spell, there is a risk of frost damage to flowers and to developing fruit.
Aqueous can be used successfully as both an accent color as well as a predominant color.
If you're a newbie - and need this software - you won't have an answer for this question! Somehow this group didn't bicker too much which, for me, can make watching the show unbearable. Now, as a busy graphic designer, its easy to forget the personal touch a hand made card or ornament can have.
Finally, this season's predictable nature is largely due to the lack of complex thinking from many players. These discussions are enjoyable and give plenty of background about the season's pivotal events.
The Christmas Truce story goes against most of what we have been taught about people. However, her demeanor blinds them to her smart, ruthless voting choices. As for the weeds in our lives, they are growing bigger and faster, and producing more seeds, as temperatures rise.

Zizek: The Pervert's Guide To Cinema Teil 1

Zizeks Film The Pervert's Guide To Cinema ist eben jetzt auf DVD erhältlich - dort sind auch deutsche Untertitel angekündigt. Auf dem subject barred Blog ist ein Transkript des ersten Teils verfügbar - ich werde hier ein deutsche Transkript erstellen, allerdings ohne Bilder.

Unser Problem ist nicht, ob unsere Wünsche erfüllt werden oder nicht. Das Problem ist: Wie wissen wir, was wir uns wünschen?
Menschliche Wünsche sind nicht spontan, nicht natürlich. Unsere Wünsche sind künstlich - wir müssen das Wünschen gelehrt werden.
Kino ist die ultimative perverse Kunst. Es gibt dir nicht, was du dir wünschst, es sagt dir, wie du zu wünschen hast.


[Anmerkung (übernommen von subject barred!): Perversion in der Psychoanalyse bedeutet, dass du dich als das Objekt fremder Wünsche wahrnimmst. Deshalb ist Don Giovanni beispielsweise ein Perverser. Was ist sein grosser Trick? Seine Gabe ist nicht, dass er besonders schön ist, sondern dass er die Fantasien jeder Frau erraten oder wahrnehmen kann und er versucht, diese Fantasien darzustellen. Deshalb sagt Lacan:
une par une--une pour une; für jede ihre persönliche Fantasie. Deshalb ist der Pervese völlig leer, er ist nur da um dem anderen zu dienen, um der Sklave einer fremden Fantasie zu sein. Lacan drückt das sehr schön aus: Die Formel der Perversion ist schlicht eine Umkehrung der Formel der Fantasie. Das ist genau, was in der Psychoanalyse passiert. Der Psychoanalytiker ist eine passive Lücke, ein leerer Bildschirm auf den der Analysand seine oder ihre Fantasien projeziert. Wie wir alle wissen, beginnt hier die Differenz: Anstatt die Fantasie zu bedienen, unterminiert sie der Analytiker.]

[1] Possessed (1931; Director: Clarence Brown; Joan Crawford, Clarke Gable).

Was wir in diesem wunderbaren Ausschnitt von Possessed sehen, ist ein Kommentar zur magischen Kunst des Kinos innerhalb eines Films. Wir haben ein normal Arbeiterklasse-Mädchen, das in einem gewöhnlichen kleinen Provinzstädtchen lebt. Plötzlich findet sie sich in einer Situation, in der sich die Wirklichkeit in einer magischen filmischen Erfahrung reproduziert. Sie nähert sich den Gleisen, und es ist als ob sich, was in Wirklichkeit nur eine Person ist, die nahe bei einem langsam passierenden Zug steht, in einen einen Zuschauer, der die Magie der Leindwand beobachtet, verwandelt.
Wir haben es also mit einer sehr realen, gewöhnlichen Szene zu tun, auf die die Innenwelt der Heldin, ihr Fantasieraum projeziert wird, so dass, obwohl die ganze Realität da ist, der Zug, das Mädchen, ein Teil der Realität in ihrer Wahrnehmung in der Wahrnehmung von uns Zuschauern, erhöht wird auf eine magische Ebene, die Leinwand ihrer Träume wird.
Das ist pure kinematographische Kunst.

[2] The Matrix (1999; Directors: Andy and Larry Wachowski; Keanu Reeves, Laurence Fisburne, Carrie-Anne Moss)

Aber die Wahl zwischen der blauen und der roten Pille ist nicht wirklich eine Wahl zwischen Illusion und Realität. Natürlich ist die Matrix eine Maschine für Fiktionen, aber es handelt sich um Fiktionen, die unsere Realität bereits strukturieren: Wenn man von unserer Realität die symbolischen Fiktionen wegnimmt, die sie regulieren, verliert man die Realität selbst.

Ich will eine dritte Pille.

Was ist die dritte Pille? Sicher nicht eine Art transzendentale Pille, welche eine falsche fast-food religiöse Erfahrung ermöglicht, sondern eine Pille, die mich befähigt, nicht die Realität hinter der Illusion, sondern die Realität in der Illusion wahrzunehmen.

Wenn etwas zu traumatisch wird, zu gewalttätig, zu, sogar zu sehr gefüllt wird mit Genuss, dann erschüttert es die Koordinaten unserer Realität: Wir müssen es fiktionalisieren.

[3] The Birds (1963; Director: Alfred Hitchcock; Tippi Hedren, Rod Taylor, Jessica Tandy).

Wir befinden uns inmitten von Bodega Bay, wo die Handlung von Hitchcocks The Birds stattfindet. The Birds ist ein Film über ein junges Mädchen aus San Francisco, das der gehobenen Gesellschaft angehört. Sie verliebt sich in Mitch und verfolgt ihn nach Bodega Bay, wo sie herausfindet, dass er mit seiner Mutter lebt. Und dann gibt es die essbare Standardverwirrung [?; the standard edible imbroglio] der inzestuösen Spannung zwischen Mutter und Sohn, der Sohn hin- und hergezogen zwischen seiner besitzergreifenden Mutter und dem eindringenden Mädchen.
Die grosse Frage zu The Birds ist natürlich die dumme offensichtliche: Warum greifen die Vögel an? Es genügt nicht zu sagen, dass die Vögel Teil der natürlichen Konfiguration der Realität sind, es ist vielmehr wie wenn eine fremde Dimension eindringt und die Realität wörtlich auseinander reisst. Wir Menschen sind nicht natürlicherweise in die Realität geboren. Damit wir als normale Menschen handeln und mit anderen Menschen interagieren
können, die in einem Raum der sozialen Realität leben, müssen viele Dinge passieren: Beispielsweise müssen wir richtig in die symbolische Ordnung eingegliedert werden und so weiter. Wenn das, unser richtiger Ort im symbolischen Raum, gestört ist, zerfällt die Realität.


Um also die psychoanalytische Formel vorzuschlagen, die gewaltsamen Angriffe der Vögel sind offensichtlich explosive Ausbrücke des mütterlichen Über-Ichs, der mütterlichen Figur, die versucht eine sexuelle Beziehung zu verhindern. Die Vögel sind also rohen, inzestuöse Energie.

Was mach ich? Sorry, sorry, ich habs. Mein Gott, ich denke wie Melanie! Weisst du, was ich grad denke? Ich will Mick ficken! Das hast du gedacht, nein, nein. Oh, sorry, sorry. Ich habe diese plötzlichen Orientierungsverluste.

[4] Psycho (1960; Director: Alfred Hitchcock)

Wir sind im Keller vom Haus der Mutter in Psycho. We are in the cellar from the mother's house from Psycho. Was daran interessant ist, ist die Aufteilung des Hauses der Mutter, Ereignisse fanden auf drei Stockwerken statt, Obergeschoss, Erdgeschoss, Keller. Es ist also ob sie die drei Ebenen der menschlichen Subjektivität reproduzieren. Das Erdgeschoss ist das Ego, Norman verhält sich dort wie der normale Sohn, was von seinem normalen Ego bleibt, übernimmt. Im Obergeschoss ist das Über-Ich, das mütterliche Über-Ich, weil die tote Mutter grundsätzlich einen Figur der Über-Ichs ist. Und im Keller ist das Es, das Reservoir verbotener Triebe. Und so können wir die Ereignisse in der Mitte des Films interpretieren, als Norman seine Mutter - oder, wie wir am Schluss erfahren, die Mumie der Mutter, die Leiche, das Skelett - vom Obergeschoss in den Keller trägt. Es ist, als transportiere er sie in seinem Geist, als einen psychischen Faktor, vom Über-Ich zum Es.

... gebe hier mal auf, habe nämlich die DVD mit deutschen Untertiteln erhalten ...

Freitag, 22. Dezember 2006

Frisuren der 80er

Gerade Rain Man und Blade Runner geschaut - und mal wieder über diese Frisuren gestaunt. Während sie bei Rain Man schon fast natürlich wirken (hier die grossartige Szene im Lift, nimmt mich wunder, wie bauchfrei in den 80ern gewirkt hat) -
- so sind bei Blade Runner die Frisuren der Schlangenreplikantin und von Rachael zunächst sehr modern. Erst bei der Annäherung an den Blade Runner lösen Sie ihr Haar und zeigen sich von einer begehrenswerten Seite, indem sie diese Föhnfrisuren präsentieren (und der Föhn ist ja schon eine Klasse für sich, talk about 360°).

Cablecom Digital

Nun gut - fernsehen macht unglücklich, wie Herr Frey zu beweisen versucht hat. Cablecom Digital aber wohl kaum.

Nach anfänglichem Ärger über das Fehlen von BBC freue ich mich nun fast, zu diesem Digitalgerät genötigt worden zu sein. Bei unverstandenen Szenen zurückspulen zu können, ist eine treffliche Sache - der Aufnahmemodus schlicht legendär. Und Zweikanalton kann das Gerät auch, juhuu!

Menschenrechte

Wir sprechen wie selbstverständlich von Menschenrechten - und gehen davon aus, dass es Rechte gibt, die allen Menschen zukommen.

Diese Vorstellung ist recht stark, ich würde sofort Länder (bzw. Regierungen) kritisieren, die Menschenrechte verletzen und mich auf diesen Standard berufen. Wenn ich das aber konsequent durchdenke, finde ich keine Rechtfertigung für diese Ausdehnung von Werthaltungen. Ich kann sinnvolerweise Rechte und Pflichten mit Mitgliedern einer Gruppe verhandeln - sie aber nicht für alle Menschen festlegen.

Erstaunlich, dass trotz dieser Schwierigkeiten Menschenrechte so viel Erfolg geniessen.

Donnerstag, 21. Dezember 2006

Mein Hemd

Sieht seit dem heutigen Mittagessen so aus:

Nachts um 03.14

Es gibt Leute, die sich krankheitshalber während solcher Stunden um die wirklich wesentlichen Sachen des Lebens kümmern, die Leserbriefe in der AZ:

Kanton und Stadt Baden haben mit ihrer Fehlplanung das Verkehrschaos selbst verursacht: Mit gegen 100 Millionen Franken wurde eine Brücke gebaut, die eine reine Verkehrsverlagerung von einer Seite der Limmat auf die andere brachte, obwohl bekannt war, dass der Schulhausplatz das Nadelöhr ist. Wo früher Fussgängerunterführungen gebaut wurden (für teures Geld), sind Fussgängerstreifen mit Ampeln entstanden. Lichtsignale in Nebenstrassen, z. B. Brown-Boveri-Strasse, Römerstrasse usw., sind auf Rot gestellt, obwohl aus diesen Strassen keine Fahrzeuge kommen. Auf dem Schulhausplatz werden anfahrende Kolonnen nach 5 bis 6 Autos von öffentlichen Bussen, die das Rotlicht schalten, wieder gestoppt. Wenn die Grünphase nur 10 bis 15 Sekunden länger dauern würde, gäbe es diese Riesenstaus am Abend (bis zu 1 km Länge) nicht. Bushaltestellen werden auf die Fahrspur gemalt, damit möglichst niemand an den Bussen vorbeifahren kann. An gewissen Kreuzungen stehen alle Lichtsignalanlagen längere Zeit auf Rot, damit kein Verkehrsfluss aufkommt. Auch kann man die Stadt nicht verlassen, ohne gestoppt zu werden (Siggenthaler Brücke), obwohl kein Verkehr herrscht. Von einer grünen Welle hat man wohl noch nichts gehört. Wenn die öffentlichen Busse bei diesem programmierten Verkehrschaos hängen bleiben, ist das normal. Wenn Linke und Grüne nach weniger Verkehr und Energieverbrauch schreien, sollten sie sich zuerst an der eigenen Nase nehmen. Mit der Überflutung der Schweiz mit Ausländern steigen auch der Verkehr und der Energieverbrauch. Mit nahezu einer Million weniger Einwohner gäbe es diese Probleme nicht.
ANTON WEBER, UNTERSIGGENTHAL


Da liess ich es mir nicht nehmen, am Morgen in der S-Bahn eine kurze Replik zu verfassen, die sich so liest:

Herr Webers Analyse des Badener Verkehrschaos ist von einer aussergewöhnlichen Realitätsfremde gekennzeichnet. Sie enthält allerdings einen richtigen Ansatzpunkt: Der einzige Grund für ein Verkehrschaos ist, dass zu viele Leute mit dem Auto unterwegs sind. Würden die Leute den öffentlichen Verkehr so nutzen, wie das vorgesehen und vernünftig ist, blieben die Busse kaum im Stau stecken. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis Leute wie Herr Weber merken, dass sie das Problem verursachen, nach dessen Lösung sie schreien.
Die konsequente Verkehrspolitik der Stadt Baden wird langfristig die Attraktivität der ganzen Region nachhaltig steigern.


Mal sehen, ob die AZ meinen Einsendungen gegenüber freundlicher gesinnt ist als der Tagi. Ob sich der Aufwand lohnt, auf die Meinungen solcher Leute zu reagieren, sei dahingestellt.

Mittwoch, 20. Dezember 2006

Photo Booth

Meine Hosen riechen wie ein abgebrannter Wald - Zeit, mal in den Spiegel meines Macs zu schauen.
So unrasiert wandle ich durch die Welt. Kommt mir jetzt alles ein wenig (oder mehr) narzistisch vor, aber zuvor schiens eine gute Idee, der Arbeitswelt zu entfliehen. Irgendwas Sinnvolles über PhotoBooth wollte ich schon noch mitteilen, es ist allerdings entschwunden.

Quotes aus "The Departed"

Der Film (Scorsese, 2006) ist als Ganzes wohl kein Meisterwerk - doch einige Zitate übertreffen selbst Tarantino-Filme. Hier eine ungeordnete, kurze Liste. Mehr hier.

"I'm the guy who does his job.... you must be the other guy."

"There are guys you can hit and guys you can't, now, that wasn't exactly a guy you can't hit but he's almost a guy you can't hit."

"Fucking fireman getting pussy for the first time in the history of pussy.... or fire."

"Maybe, maybe not, maybe fuck yourself."

"Do you know what we are doing? No, you don't know. Because if someone like you knew what we did, that would make us cunts. Are you calling us cunts?"

"I thought I was supposed to go into shock but im not - it fucking hurts."

"I always did good in school too, that's what they call a paradox."

Zwangsvorstellungen

Habe eine ganz üble neue, die ich beim Lesen von dieser Urban Legends-Seite erworben habe, finde den Beitrag auf die schnelle nicht, aber es ging um BeeHaas.
Eine weitere ist gestern wieder mal aktualisiert worden: Beim Besuchen des WCs auf der S-Bahn stelle ich mir vor, dort einen Drogenkonsumenten (der dann natürlich die Tür nicht abgeschlossen hätte) in flagranti zu überraschen.
Es wär zu schön, man könnte sowas (also die Zwangsvorstellung) abstellen.

Perverses Kinovergnügen

Zizeks Film über Filme The Pervert's Guide to Cinema begeistert mich immer mehr. Nicht nur hat man beim beiläufigen Reinhören den Eindruck, Slavoj spreche eine ganz eigene Sprache, sondern seine Gestik und sein Temprament machen ihn eigentlich selbst schon zum Filmcharakter.
Wünsche mir eine untertitelte DVD-Version, hier gibt es ein Transcript des ersten Teils.
Mein gedanklicher Transfer wäre, eine Zizek-Lektüre von ausgewählten Gotthelf-Texten (z.B. die Joggeli-Telenovela) vorzunehmen.
"Da müsste man mal in Ruhe drüber nachdenken" - um mit Herr Lehmann zu sprechen.

Dienstag, 19. Dezember 2006

Meine Leserbriefe an tamedia

Der Tagi (und sein Magazin) mögen wohl meine Leserbriefe nicht - dann post ich mal einen hier. Den ersten, in dem ich einen fremden Kommentar aufgenommen habe, wonach man sich fragen könne, warum Max Küng (ja, der SUV-Hybrid-Tester Küng) mit dem Auto von Zürich nach Basel zum Zahnarzt fahren und sich darüber auch noch in seiner Kolumne auslassen könne?
(Worum geht es in dieser Kolumne ganz allgemein? Ist Küng schon eine Art Harald Schmidt, der in seiner Sendung auch Playmobil spielen kann? Auf jeden Fall begleiten wir Küng nun auch zum CD-Kauf.)

Hier der zweite Leserbrief, diesmal für den Tages-Anzeiger, etwas ernsterer Natur:

Berichterstattung im "Fall Seebach"
Dass es sich um einen "Fall jenseits gängiger Muster" handelt, ist auch für die Berichterstattung des Tages-Anzeiger zu hoffen. Die selbstkritische Haltung und scheinbare Selbstzensur im Artikel vom 11. Dezember kommen zu spät. Der Kampagnenjournalismus, in dessen Rahmen immer wieder über den Fall geschrieben worden war, anstatt auf eine Klärung der Fakten zu warten, führte nicht nur zu einer Vorverurteilung der Täter, sondern auch zu massiven (und ungerechtfertigten) Vorwürfen gegenüber den Lehrpersonen des betroffenen Schulhauses. Daraus könnte gelernt werden.


Und wenn ich schon dabei bin - das wohl seltsamste Medienerlebnis der letzten Woche ist die Rubrik "Spam" auf der Bellevue-Seite. Sollte wohl eine Art Aufnahme von Blogs in ein Printmedium sein, wirkt so aber lediglich etwas dadaistisch.

Dini Stadt - mini Stadt?

I laufe dur dini Stadt
über de Limmatplatz
Langstrass dürab
Döner Kebab
Bier Taxifahrt
Endlosstrass
Es Herz wo schlat esch es Herz wo schlat esch es Herz wo schlat
- Kutti MC, Dini Stadt
Er noch "dini Stadt", jetzt schon fast "mini Stadt", wenn ich mir das jeden Abend als erstes in der S12 anhöre. Wie geschah mir?

Darf man das?

1) Wenn man die Digitalkamera eines Bekannten findet, die Bilder anschauen?
(Ich war der Bekannte, die Bilder sahen zum Beispiel so wie oben aus.)

2) heute schlimm finden, das Blatt (vor allem Zora Off und die Singles) aber trotzdem jeden Tag lesen?
(Ich bin der Leser.)

3) Die Rechtschreibreform von 1996 auskosten und es sogar geniessen, wenn man "aufwändig" schreiben kann?
(Das tue ich, ich mag auch "imstande sein" und "du" kleingeschriben, weil es so vertraut klingt.)

4) Eine Liste machen, obwohl man Listen das Letzte findet - z.b. Steven Kings Top 10 Filme 2006 oder Kutti MCs Lieblingsreime (Sonntagszeitung, 17.12.)?
(Das ist die Liste.)

Start

Auf dem Weg in die Klavierstunde noch eskapistisch einen Blog eröffnet. Mal sehen, was daraus wird. Ihr Kinderlein kommet, oh kommet doch all.