Freitag, 30. November 2007

Beni Turnheer

»Alterslockerheit« wird ihm attestiert, er steche Francines »Sex« und Kilchbergers »Coolness« sowas von aus (dem Zusammenhang von Sex und Coolness habe ich mich ja schon gewidmet). Eine Ära hat er geprägt im Schweizer Fernsehen, vor 25 Jahren den ersten WM-Final kommentiert und seither alle. Lässt man das Revue passieren, so ist man weniger über Benis Karriere (»Roger? - Das brüchte mer nochli gnauer...«), sondern vielmehr über das Ressort Sport im SF (dessen Leiter Beni übrigens ist). Da gibt es weder einen Moderator, der alle 22 Spieler auf dem Platz kennt, noch eine Moderatorin, die einem Skifahrer ansieht, ob er schnell oder langsam fährt. Dass niemand vernünftige Fragen stellen kann, wenn man mit Sportlern spricht, dass das Motto »sind alli so nett« eine kritische Auseinandersetzung verhindert und das deutsche Sportfernsehen (vor allem der öffentlich-rechtlichen Sender) nicht als Massstab genommen wird (vom amerikanischen ganz zu schweigen) mag eine Eigenart der Schweiz sein. Dass aber lockeres Sprücheklopfen einen nicht zum begnadeten Reporter macht, scheint augen- und ohrenfällig.

Mittwoch, 28. November 2007

Winter - was nun?

Da meine (internationale) Leserschaft danach drängt - wer hätte je gedacht, dass es eine Leserschaft gibt und dass die nach etwas drängt -, folgt hier, was ich schon länger posten wollte, wozu die Zeit aber nicht gereicht hat, in Kurzversion. Der Winter hat mich nämlich trotz neuer Asthma-Medikation etwas ausser Atem gebracht, jeder Tag fühlt sich an, als müsste bald ein Feiertag kommen, an dem es nichts zu tun gibt.

1. heute mich tatsächlich zum ersten Mal geschockt, in der Gestalt dieser Single (gibt es den femininen Artikel zu Single?), der zu Sex die Stichworte "geil" und "cool" einfallen. Und es scheint ernst gemeint. Was meint sie damit? Dass es uncoole und coole Tätigkeiten gibt, leuchtet ein. Uncool: Wäsche zum Trocknen aufhängen. Petflaschen zurückbringen. Betreibung vom Betreibungsamt abholen. Cool: Nach dem 50cent noch ins St. Germain, wo auch Marilyn Manson oder so ist. Bei StudiVZ zu 50 originellen Gruppen gehören. Und: Sex. Aber funktioniert das Gleiche auch mit geil? Ungeil: ... Geil: Sex (erstaunlicherweise), ...
Also, der Link soll nicht vorenthalten werden, hier ist er: http://www.heute-online.ch/community?uid=23821

2. sunrise hat bei der Reaktivierung eines mir gestohlenen Handys, das ich dann doch nur verloren hatte, einen technischen Fehler gemacht, für dessen Behebung "zwei bis drei Tage" benötigt wurden. Erstaunlich war dabei zweierlei: Erstens, dass es Fehler gibt, für dessen Behebung irgendjemand so lange arbeiten muss. Zweitens: Dass gewisse Leute meinen, wenn mein Handy abgestellt sei, sei mir etwas passiert.

3. Leopard ist neu auf meinem Computer installiert und bewährt sich mehr oder minder. Sieht dazu noch gut aus, also ein absoluter Erfolg:
4. Buchtipps, Filmtipps und Ähnliches ein ander Mal.

Mittwoch, 7. November 2007

Herbst - Was nun?

Wenn die Zeitumstellung uns den Abend um fünf Uhr auf dem Himmel schickt, die Müdigkeit uns am Morgen in die Kissen drückt und man die Sonne nur noch im Internet zu sehen bekommen - was dann?

Zwei Dinge:
1. Doogtoons
Als Videoblog auf den iPod laden, konstant, sanft aber vorsichtig vortastend schauen. (Bemerkung: Nach dem Schauen noch hier vorbeisehen...)


2. Nouvelle Vague
Fröhlich genuge Off-Beat-Rhythmen, um einen über den Tag zu bringen, und traurig genuge "Fade to Gray"s, um zu spüren, dass man wirklich das Grau einmal reinlassen darf.
Grossartig: Männersongs von Frauen gesungen. Fühle mich an meine Matheplattform erinnert, wo ich Männer- und Frauen-Rollen ausprobieren darf: www.1000ways.com!

Die 21 Ziele der SVP

Man muss eingestehen: Das Programm ist gradlinig formuliert, direkt und verständlich.
Aber: Voll von logischen Fehlern.
Drei, die auf der Hand liegen:
1. Sicherheit muss nicht geschaffen werden, Sicherheit gibt es bereits. Wer fühlt sich eigentlich wirklich, berechtigterweise unsicher in der Schweiz?
2. Steuern senken klingt ja nett - aber warum z.B. Unternehmensgewinne weniger besteuern? Hängt das damit zusammen, dass die SVP ihr Geld von diesen Unternehmen bekommt, die im Gegenzug politische Entscheide beeinflussen. Die SVP senkt nicht die Steuern ihrer Wähler, sondern der reichen Schweizerinnen und Schweizer.
3. Die Sozialwerke sollen nicht ausgebaut werden. Wie steht es um die Direktzahlungen an die Bauern? Sind das nicht eigentlich auch Direktzahlungen? Oder Staatsangestellte, die zuviel verdienen, nicht effizient arbeiten und wo Stellen abgebaut werden können? Warum braucht es die eigentlich heute noch?

Hinter allem lauert ein Phantom: Der kriminelle, eingebürgte Asylbewerber, der fünf Frauen hat, die er einen Stellvertreter hat heiraten lassen, eigentlich nichts arbeitet, dafür aber mehrfach Sozialhilfe verdient, IV-Bezüger ist und nebenberuflich (vollamtlich entschädigt, natürlich), als Muezzin von einer extremistischen Organisation angestellt ist. Er überfällt wehrlose Frauen als Hobby, ist bei Massenvergewaltigungen in Seebach dabei und lässt die Tiere, die er isst, schächten. Bürgert man ihn (den es tausendfach gibt, natürlich) aus, dann könnte man all seine Frauen, seine Kinder (denn solche Leute sind überdurchschnittlich fruchtbar) und Ahnen zurück in ihr Heimatland schicken (dem man sonst die Entwicklungshilfe verweigert), dann gibt es nur noch wenige IV-Bezüger, keine Sozialhilfebetrüger mehr, die Schweiz ist sicher: Juhuu!

P.S.: Die Sendung mit dem Schaf...

Dienstag, 6. November 2007

Wenn weniger "Qualität" mehr ist...

Ein modernes Missverständnis besagt, man müsse Filme in HD-Qualität mit Dolby Surround Sound schauen, weil mit der höheren Qualität automatisch der Filmgenuss steige.
Ein falscher Schluss.
Filme haben schon immer das Rattern des Projektors, Flecken auf dem Filmstreifen und Ähnliches benötigt, um ihre Wirkung entfalten zu können. Es braucht etwas Störendes, um Gelungenes zu produzieren. Zwei Beispiele:
Das Grindhouse Double-Feature von Tarantino und Rodriguez gewinnt, wenn man es als Cam-Aufnahme sieht, bei der der Winkel leicht verzerrt ist, die Leute aufstehen, um aufs Klo zu gehen und die Kamera ab und zu wackelt.
Rocky Balboa gewinnt, wenn der Ton ganz leicht verschoben ist. Wenn Stallones Lippen nicht mit seinen grossen Worten (z.B. in der Ansprache an seinen Sohn) synchron sind, so gibt ihm das einen tragisch-komischen-Bonus, der weder durch HD noch DS zu erreichen wäre.

Sonntag, 4. November 2007

Rechtsgrundlage

Meine Frage nach der Rechtsgrundlage einer Massnahme ist schon fast ein geflügeltes Wort - und doch ist sie aktueller denn je. Gibt man beispielsweise gewisse Grundrechte auf, wenn man einen Fussballmatch besucht? Dieser Eindruck konnte zumindest heute in Luzern (und auch früher schon in Aarau) entstehen: Nach dem Besuch eines Spiels darf der Heimweg nicht individuell angetreten werden, schon gar nicht, wenn man mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs ist. Sowohl in Aarau als auch in Luzern wurde der Weg in die Stadt durch bewaffnete Polizisten, Schulter an Schulter, abgeschnitten. Nun hatte ich weder vor, in Luzern Randale zu machen noch war ich in irgendeiner Form als Fussballfan ausgezeichnet; ich entstieg einzig und allein dem Bus, der die Fans vom Stadion in die Stadt brachte.
Was also, liebe Luzerner, liebe Aarauer Polizei, ist genau die Rechtsgrundlage solcher Absperrungen?