Donnerstag, 21. Dezember 2006

Nachts um 03.14

Es gibt Leute, die sich krankheitshalber während solcher Stunden um die wirklich wesentlichen Sachen des Lebens kümmern, die Leserbriefe in der AZ:

Kanton und Stadt Baden haben mit ihrer Fehlplanung das Verkehrschaos selbst verursacht: Mit gegen 100 Millionen Franken wurde eine Brücke gebaut, die eine reine Verkehrsverlagerung von einer Seite der Limmat auf die andere brachte, obwohl bekannt war, dass der Schulhausplatz das Nadelöhr ist. Wo früher Fussgängerunterführungen gebaut wurden (für teures Geld), sind Fussgängerstreifen mit Ampeln entstanden. Lichtsignale in Nebenstrassen, z. B. Brown-Boveri-Strasse, Römerstrasse usw., sind auf Rot gestellt, obwohl aus diesen Strassen keine Fahrzeuge kommen. Auf dem Schulhausplatz werden anfahrende Kolonnen nach 5 bis 6 Autos von öffentlichen Bussen, die das Rotlicht schalten, wieder gestoppt. Wenn die Grünphase nur 10 bis 15 Sekunden länger dauern würde, gäbe es diese Riesenstaus am Abend (bis zu 1 km Länge) nicht. Bushaltestellen werden auf die Fahrspur gemalt, damit möglichst niemand an den Bussen vorbeifahren kann. An gewissen Kreuzungen stehen alle Lichtsignalanlagen längere Zeit auf Rot, damit kein Verkehrsfluss aufkommt. Auch kann man die Stadt nicht verlassen, ohne gestoppt zu werden (Siggenthaler Brücke), obwohl kein Verkehr herrscht. Von einer grünen Welle hat man wohl noch nichts gehört. Wenn die öffentlichen Busse bei diesem programmierten Verkehrschaos hängen bleiben, ist das normal. Wenn Linke und Grüne nach weniger Verkehr und Energieverbrauch schreien, sollten sie sich zuerst an der eigenen Nase nehmen. Mit der Überflutung der Schweiz mit Ausländern steigen auch der Verkehr und der Energieverbrauch. Mit nahezu einer Million weniger Einwohner gäbe es diese Probleme nicht.
ANTON WEBER, UNTERSIGGENTHAL


Da liess ich es mir nicht nehmen, am Morgen in der S-Bahn eine kurze Replik zu verfassen, die sich so liest:

Herr Webers Analyse des Badener Verkehrschaos ist von einer aussergewöhnlichen Realitätsfremde gekennzeichnet. Sie enthält allerdings einen richtigen Ansatzpunkt: Der einzige Grund für ein Verkehrschaos ist, dass zu viele Leute mit dem Auto unterwegs sind. Würden die Leute den öffentlichen Verkehr so nutzen, wie das vorgesehen und vernünftig ist, blieben die Busse kaum im Stau stecken. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis Leute wie Herr Weber merken, dass sie das Problem verursachen, nach dessen Lösung sie schreien.
Die konsequente Verkehrspolitik der Stadt Baden wird langfristig die Attraktivität der ganzen Region nachhaltig steigern.


Mal sehen, ob die AZ meinen Einsendungen gegenüber freundlicher gesinnt ist als der Tagi. Ob sich der Aufwand lohnt, auf die Meinungen solcher Leute zu reagieren, sei dahingestellt.

1 Kommentar:

The Book Jar hat gesagt…

yes, the world is a crazy place..disturbin and ununderstandable..confusin and superfacial..naive and many other things (i actually cant think of a word, but i dont have to admit that). it's worth lookin into every lil thing, EVERY lil detail to try to understand this perplexin place..