Herr Maurer hat offenbar nachgedacht - und ist zum Schluß gekommen, »gefährlichen« Menschen keine Armeewaffe mehr auszuhändigen, oder nein, aushändigen schon, aber nicht mehr mit nach Hause geben. Nun könnte man daran beobachten, dass SVP-Politiker, sobald sie sich mit einer Materie wirklich auseinandersetzen, schnell zu den gleichen Schlüssen kommen wie ihre politischen Gegner (so z.B. auch Marcel Riesen beim Thema Jugendstrafrecht, obwohl da die Vernunft allen politischen Parteien etwas abhanden gekommen ist; oder auch die vorgeschlagene Verkleinerung der Armee, welche letztlich wohl auf eine Abschaffung der Wehrpflicht rausläuft).
Symptomatisch scheinen mir aber andere Aspekte zu sein:
- Der Begründung der poltischen Rechten, warum die Gewehre mit nach Hause gegeben werden müssen, ist folgende:
Die Schweiz ist eine freie Republik. Ausdruck unserer Freiheit ist die Tradition der Milizarmee. Der bewaffnete Bürgersoldat war schon in Griechenland Ausdruck des grossen Vertrauens, das der Staat seinen Bürgern entgegenbringt. [Quelle: Roger Köppel, Weltwoche]
- Dieses Vertrauen des Staates in seine Bürger gilt offenbar nur eingeschränkt: Gefährlichen Bürgern vertraut der Staat nicht, sondern nur ungefährlichen. Ungefährlich heißt aber in dieser Denkart »noch nicht gefährlich«, denn die Gefährlichkeit eines Menschen zeigt sich ja dadurch, dass er eine Straftat begangen hat (oder eine Rechnung nicht bezahlt hat - denn Maurer möchte auch die Betreibungsregisterauszüge konsultieren, um auf die Gefährlichkeit einer Person schließen zu können).
- Die ganze Massnahme ist ein weiterer Schritt im Wahn, unsere Gesellschaft müsste gefahrenfrei werden, indem gefährliche Elemente (und mit Elementen meint man Menschen) weggesperrt, entrechtet, identifiziert und markiert werden (evtl. in anderer Reihenfolge).
- Und letztlich zeigt sie, dass das wahre Problem noch nicht verstanden worden ist: Wir brauchen keine Waffen. Niemand braucht eine Waffe. Weder zuhause, noch sonstwo. Wer zu seinem Vergnügen schießen will, kann das ja an einem Vergnüngsstand tun.
- Gut, da habe ich wohl eine wichtige Funktion übersehen:
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