Donnerstag, 7. Februar 2008

skosh

Die Debatte, ob nun Englisch für die beste Sprache überhaupt qualifizieren kann, darf natürlich nicht in den Untiefen der Kommentare versinken, sondern muss ganz prominent geführt werden.
Ein Wort wie skosh (zu den Titel von Blogposts übrigens noch dieses nette Detail aus einem heutigen WoZ-Artikel:

Bis vor kurzem sahen BloggerInnen in China, die beim Microsoft-Onlinedienst MSN einen Eintrag mit dem Wort «Demokratie» betiteln wollten, eine automatisch erstellte, kafkaeske Meldung: «Sie müssen einen Titel eingeben. Der Titel darf keine verbotenen Ausdrücke wie Vulgaritäten enthalten. Bitte wählen Sie einen anderen Titel.»
) Klammer geschlossen, also, ein Wort wie skosh, das so viel wie »a little bit« bedeutet, also z.B. in meiner momentanen Lektüre (Denis Johnson, Tree of Smoke) so:
"Been clubbing with the colonel?"
"Just a wee skosh."
Also, dieses Wort, skosh, aus dem Japanischen abgeleitet, wo es sukoshi heißt (hier die Quelle) und ebenfalls »a little bit« oder »a smidgen« bedeutet (wiederum ein wundervolles Wort, das so viel wie ein »klitzekleines Bisschen« heißen kann), ist also Belege für die ungeheure Kreativität der anglo-amerikanischen Sprache, was den Wortschatz anbelangt. Nicht nur ist die Sprache offen für alle Möglichkeiten der Neuerung, sie ist dementsprechend präzis. Dieses Eingeständnis fällt nicht schwer.
Doch die Sprache gibt es gleichsam doppelt: Es gibt ein Englisch, das für die globale Ausbreitung einer Kultur Vehikel ist (daraus gleich den Beleg für die Superiorität einer Sprache abzuleiten, ist äußerst vermessen, eine Sprache, für deren Erhaltung es unzählig komplizierte Verhältnisse braucht, wäre da wohl eher ein Kandidat dafür); also dieses Basic-Englisch scheidet definitiv aus. Seine Schwester, die oben beschriebene Sprache, zeigt sich eher selten; besticht dann aber durch ihre Qualitäten. Sollte diese Schwestersprache gemeint sein, dann bin ich gern bereit, sie als eine Kandidatin für die Miss Language 2008 in Betracht zu ziehen.

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