Sonntag, 10. Februar 2008

Die Meinungskrankheit

Eines der Probleme unserer Zeit sind Meinungen - im doppelten Sinne, dass es sie erstens gar nicht geben sollte und man zweitens nicht auf sie hören sollte.
Warum? Weil Meinungen in den meisten Fällen völlig irrelevant sind. Eine Meinung ist eine wertende Haltung hinsichtlich einer Tatsache. Also: »Es regnet.« Meine Meinung: »Ich finde es toll, völlig daneben, ungünstig..., dass [es regnet].« Was die Tatsache wenig beeinflussen mag. Anderes Beispiel: Die UBS ... Verlust ... Ospel ... Bonus. Was sind die Tatsachen? Was sind die Gründe? Völlig irrelevant. Hauptsache, die Kunden der UBS äussern ihre Meinung. Oder: Couchepin sagt möglicherweise etwas über Mörgeli, Mörgele, Mengele sowas. Wie wars wirklich? Völlig irrelevant, Hauptsache, man gibt seine Meinung zu besten.
Fazit: Say it like it is. Konzentrieren wir uns doch auf Tatsachen - und lassen das auch die Medien tun. Bitte keine TEDs mehr, keine Befragung der Leute auf der Strasse, keine Kommentare von Ahnungslosen, einfach mehr Tatsachen.

Und dann noch zwei Anmerkungen:
1. Das gilt natürlich auch für diesen Blog, auch wenn das äusserst schwer sein wird - eine Meinung abgeben zu können macht trotz allem irgendwie Spass.
2. Eigentlich spielen Tatsachen nur dann eine Rolle, wenn man sie verstehen kann. Falls aber Meinungen widerspiegeln, wie Leute Tatsachen interpretieren, dann haben sie ihre Berechtigung, und zwar mehr als Tatsachen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Relativiert sich dieser Post somit nicht von selbst? ;)

Philippe Wampfler hat gesagt…

Neinnein, natürlich nicht! Als ob sich meine Posts selber relativieren würden...