Dienstag, 16. Januar 2007

Spitzensport

Wenns einen Aufhänger braucht, um über Spitzensport zu sprechen, dann solls die chemische „Präparation“ von Skipisten in den Schweizer Bergen sein, die gleichzusetzen ist mit einer Vergiftung der Flora und eine massive Erosion zur Folge haben wird. Aber seien wir ganz allgemein: Spitzensport (definiert als bezahlter Sport) gehört abgeschafft, in jeder Form, jede Sportart, überall.
Hier ein paar Gründe (wie immer bei mir recht pointiert):
1. Ganz ökonomisch gedacht: Spitzensport rentiert selten. Wir sprechen nicht von Mega-Events wie den olympischen Spielen oder einer Fussball-WM, sondern von regulär stattfindenden Events. Davon gibt’s wenige, die ohne Beteiligung der öffentlichen Hand auskäme. Mehr als hundert Arbeitskräfte aus Militär und Zivildienst haben die Pisten in Wengen und Adelboden präpariert. Stadien werden (selbst für eine Fussball-EM) immer subventioniert usw.
2. Spitzensport schadet allen ihn praktizierenden Athleten. Praktisch ohne Ausnahme kann man heute in keinem Sport Spitze sein, ohne seinem Körper irreversiblen Schaden zuzufügen.
3. Es gibt fast keine Sportart, in der Doping oder Betrug keine Rolle spielt. Kontrollen werden zur Farce und eine Freigabe von Doping ist keine Lösung. Doping wird aber (aufgrund seiner Kosten) erst attraktiv, wenn man mit Sport Geld verdienen kann.
4. Die vom Sport ausgelösten Emotionen bei den Zuschauenden sind Emotionen, die wir eigentlich überwunden glaubten. Sport fördert einen primitiven Nationalismus, der mit der europäischen Idee und einem zivilisierten Weltbild nicht vereinbar ist, führt zu religiöser Überhöhung gewisser Figuren, Sport ist eine grosse Illusion.
5. Die Globalisierung der Sportwelt für zu absolut unsinnigen Reisen solche Anlässe rund um den Globus. Für Grossveranstaltungen werden Jahr für Jahr Bauten errichtet, die so niemand braucht.
Fazit: Nein, Sport an sich ist schon was Gutes, wer wollte das bestreiten, und nein, kompetitive Auseinandersetzung hat auch Positive Aspekte und soll nicht eliminiert werden. Doch Sport kennt ein vernünftiges Mass - und das wird beim Spitzensport in jeder Hinsicht überschritten.

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