Donnerstag, 13. September 2007

Das Herumführen von Listen

Man denkt an vieles, was einem zum Verhängnis werden könnte: Zu schnelles Fahren, übermässiger Alkoholkonsum, Mitführen von Drogen, Nichtbezahlen der Steuerrechnung. Tatsächlich lauert aber eine viel grössere Gefahr: Listen.
Listen können Leben zerstören. Anders kann man es nicht sagen. Doch zuerst die Fakten:

1.
Der Blick titelt: »Er führte wirre Listen.« Gemeint ist von Aesch, der vermutliche Ylenia-Entführer/Mörder. Das Listenführen - Ausdruck einer tiefgreifenden Verstörung, Indiz für ein Verbrechen!

2.
Die NZZ zitiert Holenwegers Kommentar zu seinerm »H-Plan«, wo Listen ebenfalls eine zentrale Rolle einnehmen:
»Das Herumführen von persönlichen und unsystematischen Listen und Notizen führte zur heutigen politisch vergifteten Atmosphäre und bewegt mich sehr. Ich entschuldige mich in aller Form für mein unbedachtes Verhalten.«

Fazit: Wer Listen führt, soll darauf achten, dass sie weder »wirr« noch »unsystematisch« sind - im Zweifelsfall aber keine Listen führen.

1 Kommentar:

Mariana hat gesagt…

Vielleicht sollten die wirren Listenführer einmal das Buch "Die Kunst, Listen zu erstellen" (Merve) lesen. Darin gibt es auch Einblicke in ganz wunderbare, systematische Listen. Zum Beispiel in diejenigen der japanischen Hofdame Sei Shōnagon (lebte um ca. 1000), die in ihrem Tagebuch, dem sogenannten "Kopfkissenbuch", zu verschiedenen Themen Listen erstellte. Zum Beispiel zum Thema "Dinge, die einem das Gefühl von Sauberkeit geben".