Donnerstag, 21. Mai 2009

The things we do

Das sind meine Wurstfinger, wie Sie auf die runde Scheibe mit Touchsensor drücken, damit ich bald über die Strasse kann (dieses Eingabegerät können sogar Menschen mit Stock benützen).
Und das sind ebenfalls meine Finger (deren Ansehnlichkeit in der Zwischenzweit nicht gebessert hat, Klavierhände sind einfach nicht jedem vergönnt), welche auf einen roten Knopf drücken. Meine Absicht: Schnell über die Strasse bei grünem Licht, ein Vorbild für alle anwesenden und versteckten Kinder sein, generell: Tun, was ein guter Mensch tut.
Der Unterschied? Offenbar - so wurde mir letzte Woche wieder bewusst, obwohl mir das sicher schon oft Leute gesagt haben - nützt nur das untere Drücken etwas. Das obere Gerät ist kein Eingabe, sondern ein Ausgabegerät, deshalb auch das Piktorgramm mit dem Stockmenschen, damit Blinde sehen, dass sie dort ihre Finger draufhalten sollen. Draufdrücken hat nichts zur Folge.
Und meine tiefgründigen Gedankengänge setzen ein. Wie viele Dinge tun wir, von denen wir nur glauben, dass sie etwas nützen? Spontan fallen mir ein: Handy in der Nacht ausschalten wegen der Strahlung (das Funktelefon und Wlan aber anlassen). Versuchen, Kindern ein Vorbild zu sein. Blogeinträge verfassen.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Nummer 3 bei:
http://agnipulse.com/2009/05/10-reasons-why-ubuntu-is-a-big-failure-in-india/

Das fand ich Kulturschockmässig.

anna.moos hat gesagt…

warst nich du das, der uns im filosofieunterricht erzählt hat, dass der "Türe zu"- knopf im lift nur fake ist. Mit als Zweck, den leuten das gefühl zu vermitteln sie könnten was beeinflussen?

Philippe Wampfler hat gesagt…

Ja, das war ich. Und ja, das habe ich vergessen, danke!

Kannibale und Diebe hat gesagt…

Kann mir beim "Türe zu"-Button im Lift nicht vorstellen, dass er Fake, bzw. Lifthersteller psychologisch versiert sein sollen. Zudem bedeutet es technisch keinen grossen Mehraufwand, einen solchen funktionierenden Knopf neben den anderen anzubringen. Bezüglich des Blogposts greift das Beispiel aber natürlich schon, insofern, als dass die zu beeinflussende Zeitspanne sowieso unbedeutend ist.

Hier gleich ein weiteres echauffierendes Beispiel:
Absichtlich kaltes Wasser für den Wasserkocher verwenden

Philippe Wampfler hat gesagt…

Absichtlich kaltes Wasser benutzen - also: Es vorher kühlen? Warum würde man das tun, kaltes Wasser benutzen?
Ich habe mir die Sache mit den Lifttüren noch einmal überlegt - dieser Knopf kann doch nur eine Funktion haben: Wenn man im Lift drin ist, aber noch keine Etage gewählt hat, diese Wahl mit Bedacht und ungestört von den Blicken der draussen vorübergehenden Menschen tätigen möchte, dann kann man die Türen schließen. Wählt man aber eine Etage, dann schließen sich ja auch die Türen, und zwar gleich schnell, wie wenn man auf den Knopf drückt.